Augsburger Kurzfilmwochenende 2010: Die Filme aus Wettbewerb 4 in der Kurzkritik
Die acht Filme des Wettbewerbs 4 des 17. Augsburger Kurzfilmwettbewerbs am Samstag, 23. Oktober 2010, 20 Uhr im Mephisto, in einem kurzen Abriss:
"Last Smile": Die Kamera schwenkt in diesem Zweiminüter von Aitor Aspe langsam durch ein Zimmer und bleibt auf einer alten Frau hängen, die beim Musik hören im Sessel mit offenem Mund gestorben ist.
"Tussilago": Am 31. März 1977 wird in Stockholm der deutsche Terrorist Norbert Kröcher verhaftet. Dieser Film erzählt die Geschichte seiner Freundin. Auf Schwedisch (mit englischen Untertiteln) und in einer eigenwilligen Bilddarstellung.
"Signalis": Das Wiesel Erwin wohnt in einer Ampel. Sein Job ist es, stets die richtige Farbe einzuschalten. Oben ist der Schalter für Rot und Orange, im Erdgeschoss der für Orange und Grün. Die Wiesel huscht in diesem Animationsfilm von Adrian Flückiger zwischen den Stockwerken und den Schaltern hin und her, kocht dabei Kaffee, verschlingt sein Mittagessen und so weiter. Knuffig.
"Anna Lovenstein": Die kleine Anna hat ihre festen Rituale. Vom Gute-Nacht-Kuss für ihre Puppe bis hin zu einem streng nach Schema verlaufenden Schulweg - alles ist zwanghaft festgelegt. Bis eines Morgens plötzlich ein Klassenkamerad vor ihrer Türe steht und alles durcheinander bringt. Nach neun Minuten gibt's ein Happy End.
"Die Klappe": Damit die zehn Minuten, die ich damit zugebracht habe, diesen Film anzuschauen, nicht völlig für die Katz waren, hoffe ich, dass ganz viele Cineasten meine Filmkritik dazu lesen und ihre Zeit sinnvoller nutzen.
"Faustschlag/Impacto: Gedreht auf Super-8 und entsprechend körnig. Auch die Schauspieler sind nicht perfekt. Aber das weiß Regisseur Malte Olrogge, der froh ist, überhaupt Menschen gefunden zu haben, die von Deutschland nach Madrid pendeln, um für "Faustschlag/Impacto" vor der Kamera zu stehen - einen Boxerfilm, der sich, unterschnitten von Kampfbildern, um Rassismus in Spanien dreht. Olrogge verarbeitet in seinem Film auch Sprachbarrieren, mit denen er zu Beginn seines Madrid-Aufenthaltes selbst konfroniert war, wie er dem Augsburger Publikum erzählte.
"Gargoyle": Südafrika. Grundschüler Vuyo lebt mit seinem älteren Bruder Thema allein in Johannesburg, wo Armut und Kriminalität den Alltag bestimmen. Thema nimmt die billigsten Jobs an, damit Vuyo in die Schule gehen kann. Damit Vuyo an einem Klassenausflug teilnehmen kann, begeht Thema eine Straftat. Als er das erbeutete Geld bei Vuyos Lehrerin vorbeibringt, erlebt diese eine unangenehme Überraschung.
25 Minuten dauert Kelsey Giaoulakis Südafrika-Film, der das Dilemma in Johannesburg in eine kontrastreiche Geschichte bettet, die in einem interessanten Aufeinandertreffen gipfelt.
Auf Platz drei der Publikumswertung landete "Ampelmann". Dieser Kurzfilm lief ebenfalls in Wettbewerb 4. Eine kleine Filmkritik dazu gibt's hier.
Bürgerreporter:in:Michael S. aus Augsburg |
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